Behandlung von Blasentumoren
Der Blasenkrebs, meist ein sogenanntes Urothelkarzinom der Harnblase, ist in Deutschland die vierthäufigste bösartige Erkrankung bei Männern. Frauen sind seltener betroffen. Leitsymptom ist die sogenannte schmerzlose Makrohämaturie, also im Gegensatz zu einer Entzündung ein blutiger Urin ohne Brennen beim Wasserlassen.
Die Diagnose wird mittels Zystoskopie, der „Blasenspiegelung“, gestellt. Dank flexibler Zystoskope kann diese Untersuchung auch bei Männern in lokaler Betäubung erfolgen.
Wird ein Blasentumor frühzeitig in einem oberflächlichen Tumorstadium erkannt, sind die Heilungschancen gut.
Operativ folgt eine diagnostische und therapeutische transurethrale Elektroresektion des Tumors, die TUR-Blase. Das Tumorgewebe wird mit einer Metallschlinge und Hochfrequenzstrom in einer speziellen Spülflüssigkeit abgetragen. Ziel ist, Gewebe für die feingewebliche Untersuchung zu gewinnen und den Tumor - wenn möglich - vollständig abzutragen.
In unserer Klinik erfolgen diese Operationen zumeist nicht nur in Weißlicht, sondern auch in Blaulicht (PDD - photodynamische Diagnostik des Blasentumors). Dazu werden Fluoreszenzfarbstoffe in die Blase gegeben, die die Tumore in einer roten Farbe visualisieren. Kleine oder flache Tumore werden so besser erkannt.
Im Anschluss an die Operation erfolgt in vielen Fällen die Gabe eines Chemotherapeutikums über den Katheter direkt in die Blase, um die Rezidivwahrscheinlichkeit zu senken.
Die weitere Behandlung des Blasentumors richtet sich dann nach dem feingeweblichen Befund und weiterer Diagnostik, wie zum Beispiel einer Computertomographie, zum Nachweis von Metastasen.