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Refluxkrankheit

Die gastroösophageale Refluxerkrankung („GERD“) ist in der westlichen Welt eine der häufigsten Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes, in Deutschland leiden etwa 10 bis 15 % der Bevölkerung unter typischen Refluxbeschwerden.
Sie ist durch einen vermehrten Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre gekennzeichnet und äußert sich typischerweise in Form von Sodbrennen, häufigem Aufstoßen und/oder Schmerzen hinter dem Brustbein.

Diagnostik

Die Ursache der Refluxkrankheit ist immer eine Störung der Barrierefunktion im Bereich des unteren Speiseröhrenschließmuskels, dies kann durch eine Fehlfunktion des Muskels selbst, aber z.B. auch durch einen Zwerchfellbruch mit Ausbildung einer Hiatushernie, bei der ein Magenanteil nach oben in die Brusthöhle rutscht, bedingt sein.

Zur Abklärung der genannten typischen Refluxbeschwerden ist in erster Linie eine Endoskopie von Speiseröhre und Magen erforderlich, um Schwere und Ausmaß der Speiseröhrenentzündung zu beurteilen, aber auch um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen.

Dies wird in der Regel beim niedergelassenen Internisten durchgeführt kann aber auch hier im Hause erfolgen. Zusätzlich ist eine Röntgenaufnahme des Brustraumes sinnvoll, bei der man evtl. bereits einen hochgerutschten Magenanteil erkennen kann, dies kann ggf. noch durch eine zusätzliche Kontrastmitteluntersuchung bestätigt werden.

Wenn sich die Frage nach einem operativen Eingriff stellt, führen wir hier im Hause noch eine spezielle Säure- und Druckmessung in den verschiedenen Speiseröhrenabschnitten durch, damit wird der Magensäure-Reflux bestätigt und eine andere Bewegungsstörung der Speiseröhrenmuskulatur ausgeschlossen.

Therapie

Die Erstbehandlung der Refluxkranheit ist unumstritten eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Protonenpumpenblockern wie sie auch bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren zur Anwendung kommen, damit wird die Säureproduktion im Magen deutlich reduziert, sodaß die durch den Reflux verursachte Speiseröhrenentzündung abklingen kann.

Bei mehr als der Hälfte der so behandelten Patienten kommt es nach Absetzen des Medikamentes jedoch wiederum zu einer Refluxsymptomatik, so dass zur Erhaltung einer beständigen Beschwerdefreiheit häufig eine medikamentöse Dauertherapie erforderlich ist.

Diesen Patienten kann eine operative Therapie empfohlen werden, es handelt sich ja hierbei auch um die einzige Möglichkeit einer kausalen Behandlung, bei der die Säurebarriere mit einem chirurgischen Eingriff wieder rekonstruiert wird. Es wird dabei eine evtl. vorhandene Zwerchfellhernie verschlossen und der untere Speiseröhrenschließmuskel durch die Bildung einer Magenmanschette verstärkt.

Durch die Ausbreitung der minimal-invasiven OP-Technik hat dieser Eingriff wieder sehr an Attraktivität gewonnen, mit der laparoskopischen Fundplikatio können wir unseren Patienten eine wenig belastende Alternative zur dauerhaften Medikamenteneinnahme anbieten. Natürlich müssen dabei Nutzen und Risiken eines operativen Eingriffes für den Patienten individuell abgewogen und besprochen werden.

Nach Terminvereinbarung wird am Aufnahmetag die Säure- und Druckmessung in der Speiseröhre mit einer speziellen Sonde über mindestens 12 Stunden durchgeführt, der Eingriff wird dann am Folgetag vorgenommen. In der Regel kann der Patient nach weniger als einer Woche ohne wesentliche Beschwerden entlassen werden.

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