Elektroneurographie
Die Elektroneurographie ist eine Methode der Elektrodiagnostik in der Neurologie zur Bestimmung des Funktionszustands eines peripheren Nervs. Es werden unter anderem die Nervenleitgeschwindigkeiten (NLG) deren Verteilung, die Amplitude und die Refraktärzeit erfasst.
Die Untersuchung dient zur Beurteilung einer Schädigungen oberflächlich liegender Nerven (zum Beispiel durch Verletzungen im Rahmen eines Unfalls oder bei Engpaßsyndromen wie das Karpaltunnelsyndrom) oder bei generalisierten Nervenschädigungen (Polyneuropathie) wie sie zum Beispiel beim Diabetes oder akut beim Guillain-Barré-Syndrom auftreten.
Dabei ist es möglich, zwischen einer Schädigung der Myelinscheiden (der Isolation einer einzelnen Nervenfaser) und einer Schädigung der Axone (der Nervenfasern selbst) zu unterscheiden. Eine Zerstörung der Myelinscheide führt zur Verminderung der Nervenleitgeschwindigkeit. Demgegenüber kommt es durch Verlust der Axone zur Verringerung der Amplitude der Reizantwort.
Die elektrische Serienreizung motorischer Nerven erlaubt es, Störungen der Erregungsübertragung vom Nerven auf Skelettmuskeln zu untersuchen. Dies ist bei der Abklärung einer Myasthenie bzw. eines Lambert-Eaton-Syndroms kommt es dabei zum Beispiel zu einer Abnahme der Reizantwort im Laufe von 5-10 (3/s) gleich starken Reizungen, was als Dekrement bezeichnet wird.