medius KLINIKEN KIRCHHEIM, RUIT und NÜRTINGEN

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Neues Testverfahren bei Infektionen spart Zeit und rettet Leben

12.08.2024 | 14.00 Uhr

Infektionen sind eine der größten Herausforderungen in Deutschlands Krankenhäusern. Eine sehr schwere Form davon ist die Sepsis, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bekannt. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 230.000 Menschen an einer Sepsis, ein Viertel dieser Patienten stirbt sogar daran. Um sie erfolgreich zu behandeln, ist es wichtig, den genauen Auslöser – das können Bakterien, Pilze oder Viren sein – früh zu erkennen.

Die herkömmlichen Therapiemethoden, wie beispielsweise die mikrobiologische Untersuchung des Blutes, identifizieren allerdings oft nicht den genauen Erreger. In den medius KLINIKEN wird deshalb ein neues Verfahren erprobt, das nicht nur eine schnellere und effizientere Behandlung ermöglicht, sondern auch vor einer Übertherapie mit Medikamenten schützt und somit zugleich der Entstehung von Antibiotikaresistenzen vorbeugt.

Das sogenannte Next-Generation-Sequencing (kurz NGS) testet die Blutprobe des Patienten in weniger als 24 Stunden auf circa 1.000 Erreger. Dabei wird die gesamte DNA in der Blutprobe erfasst. Anschließend nutzen spezialisierte Computer verschiedene fortschrittliche Algorithmen, um die menschliche DNA, also das Erbgut des Patienten, herauszurechnen, sodass lediglich die DNA der Erreger übrigbleibt. Dies ermöglicht es erfahrenen Ärzten, genau zu bestimmen, welche Keime für die Blutvergiftung verantwortlich sind und die Behandlung entsprechend anzupassen. Ein weiterer Vorteil ist, Erreger auch dann noch zu identifizieren, wenn der Patient bereits mit einem Antibiotikum behandelt wird.

Das Verfahren, das bereits alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz erfüllt, wird bundesweit derzeit nur in wenigen Kliniken erprobt und eingesetzt. Die medius KLINIKEN sind eine davon: „Im Bereich der Intensivmedizin setzen wir NGS-Tests seit rund zwei Jahren für schwerkranke Patienten ein und nehmen an einer Studie zur Wirksamkeit teil“, erläutert Prof. Dr. Torsten Schröder, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin der medius KLINIKEN. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass bei circa jedem dritten Patienten durch die Sequenzierung eine Änderung der Therapie erfolgt. Von diesen Patienten konnten wir bei rund 20 Prozent die Antibiotikatherapie beenden, bei rund 15 Prozent wurde zuvor ein falscher Erreger behandelt. Die Tests ergänzen und optimieren die etablierten Verfahren und sorgen dafür, dass die Patienten schneller genesen, unnötige Antibiotikagaben verhindert werden und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation und im Krankenhaus kürzer wird.“

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Pressekontakt
Anna Huerkamp
Anna Huerkamp

Telefon 07021 / 88-44129
a.huerkamp@dont-want-spam.medius-kliniken.de

Pressemitteilung „Neues Testverfahren bei Infektionen spart Zeit und rettet Leben"

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