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Vorsorge und Prävention

Brustkrebs - Selbsterkennung

Je früher eine bösartige Veränderung an der Brust erkannt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung. Momentan werden ungefähr 80% der bösartigen Veränderungen von den Patientinnen selbst bemerkt. Meist werden schon relativ kleine Knoten entdeckt, die noch optimal bekämpft werden können.

Wichtig ist, dass Sie die Selbstuntersuchung regelmäßig einmal im Monat durchführen. Der beste Zeitpunkt ist innerhalb der ersten 10 Tage nach der Monatsblutung, denn in dieser Zeit ist das Brustgewebe besonders weich.

In den Wechseljahren und den Jahren danach untersuchen Sie Ihre Brust entweder immer am gleichen Tag im Monat oder wählen bei Hormoneinnahme einen bestimmten Tag etwa eine Woche nach Anbruch der neuen Monatspackung.

Am sichersten lässt sich die Brust beim Baden, Duschen oder Eincremen beurteilen. Sollten Sie bei Ihrer Tastuntersuchung etwas Auffälliges bemerken, gehen Sie bitte unverzüglich zu Ihrem Arzt zur weiteren Abklärung. In bis zu 80% der Fälle werden bei der Selbstuntersuchung gutartige Veränderungen entdeckt. Dennoch ist eine Klärung durch eine Untersuchung bei Ihrem Frauenarzt unerlässlich.

Methoden zur Selbstuntersuchung

Es gibt verschiedene Methoden zur Selbstuntersuchung der Brust, je nach körperlichen Gegebenheiten. Fragen Sie Ihren Arzt, welches die für Sie geeignetste Methode ist und welches Vorgehen er Ihnen empfiehlt.

Wie lässt sich nun eine Selbstuntersuchung durchführen?

1. Stellen Sie sich vor den Spiegel, die Hände auf die Hüften gestützt.
    Beobachten Sie:
    Hat sich die Brustgröße oder die Lage auffallend verändert?
    Unterscheidet sich eine Brust deutlich von der anderen?

2. Heben Sie die Arme an:
    Folgen die Brüste der Bewegung?
    Ist die Höhe der Brustwarzen gleichmäßig?

3. Legen Sie sich auf den Rücken:
    Legen Sie die Hand unter den Kopf auf der Seite, die untersucht werden soll.
    Tasten Sie die Brust vorsichtig mit den Fingerspitzen der anderen Hand ab.
    Halten Sie dabei die Finger gerade und geschlossen.
 
Gehen Sie dabei unbedingt systematisch vor:
zuerst vom Brustbein zur Brustmitte, dann von außen zur Brustmitte.
Anschließend parallel von unten nach oben und von oben nach unten die Brust abtasten.
Vergessen Sie auch nicht die mittleren Bezirke um den Warzenhof herum.
Die Achselhöhle und das Gewebe zwischen Brust und Achselhöhle sollten ebenfalls abgetastet werden.

4. Im Sitzen oder Stehen:
    Legen Sie eine Hand unter die Brust und heben Sie die Brust leicht an.
    Fühlen Sie mit der anderen Hand die Brust streichend und tastend vorsichtig ab.
    Prüfen Sie auch, ob sich aus den Brustwarzen ohne Kraftaufwendung eine Absonderung herausdrücken lässt.

Behalten Sie ein einmal gewähltes Abtastschema bei, da Ihnen Veränderungen so am sichersten frühzeitig auffallen. Bei jeder auffälligen Veränderung, die Sie an ihrem Körper bemerken, sollten Sie Ihren Arzt / Ärztin um Rat zu fragen.Insbesondere bei:

  • Tastbaren Knoten oder Verhärtungen
  • Einziehungen oder Veränderungen der Brustwarze
  • Blutigen Absonderungen aus der Brustwarze
  • Veränderungen von Form oder Größe der Brust
  • Hautveränderungen an der Brust
  • Anhaltenden Schwellungen der Lymphknoten in der Achselhöhle

Mammografie

Die wichtigsten Untersuchungsmethoden sind neben dem Begutachten und dem systematischen Abtasten der Brust die Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust) und die Mammasonografie (Ultraschalluntersuchung der Brust).

Mit Hilfe der Mammografie können Knoten gefunden werden, die sonst nicht tastbar sind.
Auch werden Verkalkungen in den Milchgängen der Brust sichtbar, die sich sonst nicht nachweisen lassen. Solche Verkalkungen können eventuell Hinweise auf Krebsvorstufen sein. Auch gutartige Veränderungen wie Zysten oder Verdichtungen des Drüsenkörpers (Mastopathie) können durch die Mammografie besser beurteilt werden.

Bei der Mammografie wird die Brust mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. In der Regel werden zwei Aufnahmen gemacht: eine Aufnahme durchleuchtet die Brust von oben nach unten, die andere seitlich schräg von oben nach unten.

Eine erfolgreiche Behandlung von Brustkrebs hängt auch wesentlich von der Qualität ab, mit der eine Mammografiediagnostik durchgeführt wird. Bei Geräten, die nach den europäischen Richtlinien EUREF zertifiziert sind, werden überdurchschnittliche Anforderungen an die Bildauflösung gestellt, die wiederum für das Erkennen von Gewebeveränderungen ausschlaggebend ist.
Zertifizierte Mammografie-Geräte halten darüber hinaus anspruchsvolle Grenzwerte bei der Strahlenbelastung ein.

Die Bilder werden von zwei Fachärzten unabhängig voneinander ausgewertet. Der Befund wird dabei nach strengen Leitlinien in gängige Klassifikationen eingeordnet.

Trotz all dieser Vorteile und der nachgewiesenen geringen Strahlenbelastung sollte eine Mammografie nicht ohne messbaren Nutzen gemacht werden:

  • Bis zum 18.Lebensjahr keine Mammografie, da der Drüsenkörper noch sehr strahlenempfindlich ist und sich daher auch schlecht beurteilen lässt. Außerdem ist das Brustkrebsrisiko in dieser Altersklasse sehr gering.
  • Zwischen dem 20. und 30.Lebensjahr sollte nur dann eine Mammografie erfolgen, wenn eine bösartige Veränderung nicht durch eine Sonografie auszuschließen ist. Die Mammografie erfolgt dann nur mit einer Aufnahme.
  • Ab dem 30.Lebensjahr sollte eine sogenannte Basismammografie gemacht werden, um die Beurteilbarkeit des Drüsenkörpers abzuschätzen und eventuelle Risikofaktoren wie Verkalkungen auszuschließen.
  • Ab dem 40. Lebensjahr sollte zunächst dreimal in jährlichem Abstand eine Mammografie durchgeführt werden. Später dann in Abständen von zwei Jahren. Derzeit wird in Deutschland ein flächendeckendes Mammografie-Screening für Frauen ab dem 50. Lebensjahr aufgebaut.
  • Ab dem 60.Lebensjahr sollten dann zwei bis zweieinhalb Jahre Abstand zwischen den Mammografien liegen.

Vorsorge durch den Gynäkologen

Im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung wird Frauen ab dem 20.Lebensjahr von den Kassen eine kostenlose Brustuntersuchung bewilligt. Dabei untersucht der Arzt/Ärztin zunächst die Brust auf äußerlich erkennbare Veränderungen. Anschließend erfolgt eine beidhändige Untersuchung der Brüste im Stehen und gegen den Brustkorb. Die Arme sollten Sie dabei zunächst hängen lassen und anschließend in die Hüften stemmen. Auch die Achselhöhlen und die Region über den Schlüsselbeinen sollten vom Arzt/Ärztin abgetastet werden.

Bei Auffälligkeiten wird Ihr Arzt/Ärztin dann weitere diagnostische Schritte wie eine Mammografie oder eine Sonografie der Brust einleiten.

Sonografie der Brust

Die Sonografie (Ultraschall) ergänzt die klinische Untersuchung und die Mammografie, kann aber eine Mammografie nicht ersetzen.

Bei der Sonografie werden Schallwellen eingesetzt, die durch die Haut in den Körper eindringen.
Die Schallwellen werden im Körper je nach Gewebeart unterschiedlich reflektiert. Mit Hilfe eines Computers werden aus diesen reflektierten Schallwellen Bilder erzeugt. Es tritt dabei keine Strahlenbelastung auf, so dass die Untersuchung beliebig oft wiederholt werden kann. Oft kann der Ultraschall dazu beitragen, Veränderungen, die in der Mammografie aufgefallen sind, weiter abzuklären. Besonders gut gelingt dies bei der Unterscheidung zwischen Tumoren und flüssigkeitsgefüllten Zysten, die in der Mammografie nicht immer möglich ist.

Bei schwangeren Frauen, bei jüngeren Frauen unter 50 Jahren und bei Frauen mit Hormonersatztherapie ist die Sonografie eine besonders gute ergänzende Methode.
Dank technischer Fortschritte ist die Auflösung in der Ultraschalluntersuchung heute sehr gut. Zusätzlich können darin durch sogenannte „Farbdoppler-Untersuchungen" Gefäßverläufe und die Strömungsrichtung des Blutes dargestellt werden. Damit ist eine weitere Aussage über die Beschaffenheit des Tumors möglich.

Genetische Beratung

Etwa 5% aller Brustkrebserkrankungen sind erblich bedingt und werden durch Veränderungen auf bestimmten Genen vererbt. Diese Gene heißen BRCA1 und BRCA2. BRCA steht für „breast cancer genes". In diesen Fällen tritt die Erkrankung durchschnittlich etwa 10 Jahre früher auf als sonst üblich. Oft findet sich auch häufiger Eierstockkrebs in der Familie.

Diese Genveränderungen können durch verschiedene Labortests nachgewiesen werden.

Bei folgenden Gegebenheiten ist ein Test mit anschließender eingehender Beratung sinnvoll:

  • Mindestens zwei Frauen in der Familie unter 50 Jahren haben Brust- oder Eierstockkrebs
  • Eine Frau unter 40 Jahren in der Familie hat Brustkrebs auf beiden Seiten
  • Eine Frau in der Familie hat Brustkrebs vor dem 30. Lebensjahr oder Eierstockkrebs vor dem 40. Lebensjahr
  • Eine Frau in der Familie hat Brustkrebs und zwei weitere Familienangehörige haben andere Krebserkrankungen unabhängig vom Alter

Bei folgenden Gegebenheiten wird dringend zu einer genetischen Beratung und eventuellem Test geraten:

  • Mehr als 3 Brustkrebsfälle in der Familie
  • Gehäuftes Auftreten von Brustkrebs und Eierstockkrebs in der Familie

Adressen von Experten für genetische Beratung in Ihrer Region erhalten Sie über Ihren Frauenarzt/Frauenärztin oder Ihr nächst gelegenes Brustzentrum. Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt/Ärztin, wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie sich einer genetischen Beratung oder Testung unterziehen sollten.

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