medius KLINIKEN KIRCHHEIM, RUIT und NÜRTINGEN

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Diagnostik

Modernste Diagnoseverfahren sind für eine erfolgversprechende Behandlung einer Brustkrebserkrankung bedeutsam.

Der Verlauf der Erkrankung wird auch wesentlich durch den Zeitpunkt der Diagnosestellung geprägt. Der Früherkennung kommt deshalb eine Schlüsselstellung in der Bekämpfung von Brustkrebs zu.

Die Diagnostik wird von verschiedenen Fachleuten gemeinsam erstellt. Gynäkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Plastische Chirurgen und Internistische Onkologen arbeiten im Brustzentrum Kreiskrankenhaus Nürtingen Paracelsus-Krankenhaus Ruit fachübergreifend zusammen. Bei der Diagnostik werden im Brustzentrum Kreiskrankenhaus Nürtingen Paracelsus-Krankenhaus Ruit herkömmliche Methoden mit neuen Methoden unter ständiger, leitlinienbasierter Qualitätssicherung kombiniert.

Zu den Diagnoseverfahren gehören:

  • bildgebende Brust-Diagnostik (wichtige bildgebende Verfahren sind: Mammografie, Sonografie, Kernspintomografie)
  • bildverfahrensgestützte Punktions- und Biopsietechnikenin der Mammografie und Sonografie sowie in der Magnetresonanztomografie (über Kooperationspartner).

Für die weiterführende Diagnostik stehen im Brustzentrum auch folgende Untersuchungen zur Verfügung:

  • sämtliche konventionellen radiologischen Untersuchungen,
  • die Computertomographie (CT),
  • die Ganzkörper-Magnetresonanztomografie und
  • die Skelettszintigraphie

Wird im Rahmen der ärztlichen Untersuchung, bei der Selbstuntersuchung der Brust oder bei der Routine-Mammografie ein auffällige Veränderung an der Brust oder eine Absonderung aus der Brustwarze (Sekretion) festgestellt, so sollte diese unbedingt weiter abgeklärt werden.

Mammografie

Die Mammografie (Röntgenuntersuchung der Brust) gehört neben der Brust-Sonografie zu den wichtigsten bildgebenden Untersuchungsmethoden der Brust, um auffällige Veränderungen des Drüsenkörpers oder der Haut abzuklären.

Bei der Mammografie wird die Brust mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. In der Regel werden zwei Aufnahmen gemacht, da bei Aufnahmen in nur einer Ebene ein diagnostischer Verlust von 20% zu erwarten ist.

Eine Aufnahme durchleuchtet dabei die Brust von oben nach unten, die andere seitlich schräg von oben nach unten. Auf diese Weise können Knoten gefunden werden, die nicht tastbar sind. Ebenfalls können durch eine Mammografie Verkalkungen in den Milchgängen der Brust sichtbar werden, die sich sonst nicht nachweisen lassen. Solche Verkalkungen können Hinweise auf Krebsvorstufen sein. Auch gutartige Veränderungen wie Zysten oder Verdichtungen des Drüsenkörpers (Mastopathie) können durch eine Mammografie besser beurteilt werden.

Eine erfolgreiche Behandlung von Brustkrebs hängt auch wesentlich von der Qualität ab, mit der eine Mammografiediagnostik durchgeführt wird. Bei Geräten, die nach den europäischen Richtlinien EUREF zertifiziert sind, werden überdurchschnittliche Anforderungen an die Bildauflösung gestellt, die wiederum für das Erkennen von Gewebeveränderungen ausschlaggebend ist. Zertifizierte Mammografie-Geräte halten darüber hinaus anspruchsvolle Grenzwerte bei der Strahlenbelastung ein.
Die Bilder werden anschließend von zwei Fachärzten unabhängig voneinander ausgewertet.
Der Befund wird dabei nach strengen Leitlinien in gängige Klassifikationen eingeordnet.

Die Klassifikation von Herdbefunden erfolgt nach BI-RADS:

  • BI-RADS 1: Normalbefund
  • BI-RADS 2: gutartige Veränderung
  • BI-RADS 3: wahrscheinlich gutartige Veränderung, jedoch Kontrolle notwendig
  • BI-RADS 4: auffällige Veränderung, Abklärung notwendig
  • BI-RADS 5: hochgradiger Verdacht auf Bösartigkeit


Lässt sich durch die Mammografie nicht eindeutig klären, ob eine Veränderung bösartig ist oder nicht, wird ergänzend eine Sonografie der Brust durchgeführt.

Sonografie der Brust

Die Sonografie (Ultraschall) ist die wichtigste Ergänzungsmethode zur Mammografie in mammografisch dichten Geweben. Deshalb kommt sie gerade bei schwangeren Frauen, bei jüngeren Frauen unter 50 Jahren und bei Frauen mit Hormonersatztherapie besonders effektiv zum Einsatz.

Oft kann der Ultraschall dazu beitragen, Veränderungen, die in der Mammografie aufgefallen sind, weiter abzuklären. Besonders gut gelingt dies bei der Unterscheidung zwischen Tumoren und flüssigkeitsgefüllten Zysten, was bei der Mammografie nicht immer möglich ist.

Bei der Sonografie werden Schallwellen eingesetzt, die durch die Haut in den Körper eindringen.
Die Schallwellen werden im Körper je nach Gewebeart unterschiedlich reflektiert. Mit Hilfe eines Computers werden aus diesen reflektierten Schallwellen Bilder erzeugt. Bei einer Sonografie tritt keine Strahlenbelastung auf, so dass die Untersuchung beliebig oft wiederholt werden kann.

Die Treffsicherheit des Ultraschalls ist jedoch bei besonders kleinen Brustkrebsherden und sogenannten Vorstufen eingeschränkt. Deshalb werden Mammografie und Ultraschall immer gemeinsam eingesetzt, wenn es darum geht eine Krebserkrankung auszuschließen. Ein unauffälliger Ultraschall der Brust kann einen mammografisch oder klinisch bestehenden Verdacht auf Bösartigkeit nicht widerlegen.

Zytologie

Wenn aus einer Brustwarze Flüssigkeit (Sekret) austritt, sollten Sie die Ursache generell durch Ihren Frauenarzt/Frauenärztin abklären lassen.

Bei auffälliger Sekretion kommt eine Sekretzytologie in Frage. Ein Sekret gilt als auffällig, wenn es einseitig und spontan aus einer Brustwarze austritt. Auch eine beidseitige Sekretion kann als verdächtig eingestuft werden, wenn keine hormonelle Ursache gefunden werden kann.

Oft lässt die Untersuchung des Sekretes aber keine eindeutige Diagnose zu, so dass weitere bildgebende Verfahren, wie beispielsweise eine Galaktografie, notwendig werden. Werden bösartige Zellen nachgewiesen, so ist die Aussage dagegen eindeutig und die Notwendigkeit einer Operation wird festgestellt.

Galaktografie

Die Galaktografie ist eine Sonderform der Mammografie und dient der Darstellung von Veränderungen im Milchgangssystem. Dabei wird ein wasserlösliches Kontrastmittel in den Milchgang eingespritzt, der Flüssigkeit absondert. Im Röntgenbild können anschließend Füllungsdefekte oder Gangabbrüche nachgewiesen werden.

Das Einführen einer stumpfen Kanüle in den betroffenen Milchgang auf der Brustwarze ist allerdings meist unangenehm oder leicht schmerzhaft.

MRT

Die MRT (Magnetresonanztomografie) mit Kontrastmittel ist das sensibelste und feinste Ergänzungsverfahren zur Mammografie. Mit dieser Methode lassen sich alle Gewebe- und Gefäßveränderungen darstellen. Allerdings lässt sich nicht beurteilen, ob es sich um gutartige oder bösartige Veränderungen handelt. Deshalb sollte diese Methode erst dann eingesetzt werden, nachdem alle anderen diagnostischen Mittel ausgeschöpft wurden. Die MRT darf nur in Kombination mit einer Mammografie beurteilt werden. Sie sollte in der ersten Zyklushälfte durchgeführt werden, da in der zweiten Zyklushälfte meist falsche Anreicherungen von Kontrastmittel zu finden sind.

Eine MRT-Untersuchung der Brust kommt in folgenden Fällen (entsprechend ihrer Häufigkeit) in Frage:

  • Nach einer brusterhaltenden Operation: zur Unterscheidung zwischen einer Narbe und einem Zweittumor
  • Nach einer Prothesenimplantation: zur Abklärung von verdächtigen Befunden oder zur Abklärung von Prothesendefekten
  • Vor einer brusterhaltenden Operation: zum Ausschluss von mehreren Krebsherden in einer Brust, wenn der Brustdrüsenkörper in der Mammografie und Sonografie schwer beurteilbar war
  • Bei auffälligen Lymphknoten: zur Suche nach einem Tumorherd in der Brust, wenn Mammografie und Sonografie keinen Hinweis auf einen Krebsherd ergaben

Minimal-invasive Biopsie

Unter einer sogenannten Biopsie versteht man die Entnahme einiger Zellen aus dem verdächtigen Gewebe. Wenn der Verdacht auf eine Tumorbildung aufgrund einer Sonografie oder Mammografie besteht, ist zur Sicherung der Diagnose eine Gewebeentnahme zwingend notwendig. Mit minimal invasiven Biopsieverfahren können Brustkrebsherde entdeckt werden, die noch nicht tastbar sind und sich damit noch in einem Stadium befinden, das für den weiteren Therapieverlauf sehr günstig ist.

Die Biopsie erfolgt vor einer Operation zur Diagnosesicherung und zur besseren Operationsplanung. Die entnommenen Zellen werden vom Pathologen unter dem Mikroskop genau untersucht. Anhand dieser Gewebeproben lässt sich feststellen, ob es sich um gutartige oder bösartige Zellen handelt.

Im Fall eines gutartigen Knotens bleibt der Patientin eine weitere Operation meist erspart.
Bei gutartigen Zellen ist die Wahrscheinlichkeit eines bösartigen Befundes äußerst gering. Je nach Wunsch der Patientin kann das gutartige veränderte Gewebe belassen oder entfernt werden.
Wird das Gewebe nicht entfernt, sollte die Patientin die gutartige Veränderung unbedingt regelmäßig kontrollieren lassen.

Werden bösartige Zellen festgestellt, kann die Patientin durch die Kenntnis der Tumoreigenschaften über die weitere Therapie differenzierter beraten werden.

Die Biopsie erfolgt unter örtlicher Betäubung durch eine sogenannte Mikrobiopsie oder durch eine offene chirurgische Gewebeentnahme. Die Methode hängt von der Art und der Größe des vorhandenen Herdes ab. Der verdächtige Herd wird mit Hilfe der Brustsonografie lokalisiert.
Dann wird durch eine Punktion oder eine Mikrobiopsie Gewebe entnommen.

Die Gewebeentnahme erfolgt durch eine Feinnadelpunktion oder eine Hochgeschwindigkeitsbiopsie:

Bei der Feinnadelpunktion wird eine sehr dünne Nadel eventuell unter Ultraschallsicht in den Tumor eingeführt. Mit einer Spritze können dann vorsichtig einige Zellen aus dem Knoten entnommen werden. Voraussetzung für diese Art der Gewebeentnahme ist, dass der Knoten unter der Haut gut tastbar ist.
Bei der Hochgeschwindigkeitsbiopsie wird unter Ultraschallsicht eine Stanznadel mit hoher Geschwindigkeit durch das verdächtige Gewebe geschossen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis genügend Gewebe für eine feingewebliche Untersuchung durch den Pathologen vorliegt.

Stereotaktische Vakuumbiopsie (Mammotome)

Mammotome ist der Name eines Vakuumbiopsiesystems, mit dem stereotaktische Gewebeentnahmen aus der Brust durchgeführt werden. Unter einer stereotaktischen Biopsie versteht man eine Gewebeentnahme, bei der der genaue Entnahmeort durch Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen bestimmt wird. Die Mammotome-Biopsie hinterlässt keine Narben im Drüsenkörper, deshalb wird die Entnahmestelle mit einem kleinen Metallclip markiert, um diese bei einer späteren Operation problemlos wiederzufinden.

Die Aufnahmen werden im Computer gespeichert und verarbeitet. Durch diese dreidimensionale computergesteuerte Zielsteuerung ist die Mammotome-Biopsie sehr genau und diagnostisch äußerst zuverlässig. Mit einer stereotaktischen Vakuumbiopsie können zusammenhängende Gewebebezirke bis zu einer Größe von zwei cm Durchmesser in lokaler Betäubung vollständig entfernt werden. Dieses Verfahren ist auch bei Kalkherden in der Brust ideal.

Die minimal invasiven Biopsieverfahren stellen nach der bisherigen Studienlage eine sichere diagnostische Methode bei Veränderungen in der Brust dar, die wichtige Erkenntnisse über den verdächtigen Knoten liefern können und somit eine genauere Therapie- und Operationsplanung erlauben.

Die Angst, dabei Tumorzellen zu verstreuen und dadurch einer Bildung von neuen Tumorherden Vorschub zu leisten, ist im Wesentlichen unbegründet. Das Risiko einer „Zellverschleppung“ ist sehr gering.

Offene Biopsie

Wenn ein auffälliger Befund durch minimal invasive Biopsieverfahren nicht eindeutig geklärt werden kann, wird der Herd operativ durch eine sogenannte offene Biopsie komplett entfernt und in Vollnarkose aus dem Drüsenkörper herausgeschnitten. Der Pathologen untersucht die Beschaffenheit des Tumors und stellt fest, ob der Herd vollständig entfernt wurde.

Lassen sich Knoten aufgrund ihrer geringen Größe nicht eindeutig tasten und damit lokalisieren, müssen sie vor einer Operation in örtlicher Betäubung mit einem feinen Draht unter mammografischer oder sonografischer Kontrolle markiert werden. Dasselbe gilt für Kalkablagerungen in der Brust, die unter normalen Umständen ebenfalls nicht tastbar sind.
Diese präoperative Drahtmarkierung erfolgt unter Mammografiekontrolle, d. h. die Radiologen prüfen, ob der Kalkherd vollständig entfernt wurde. Verkalkungen lassen sich nämlich am besten durch Röntgenstrahlen nachweisen. Erst nach der radiologischen Kontrolle wird das Gewebestück vom Pathologen untersucht.

Bei einer auffälligen Sekretion aus der Brustwarze ist ebenfalls oft eine offene Biopsie zur endgültigen Klärung notwendig. Hierbei wird der betroffene Milchgang am Beginn der Operation mit einer blauen Farblösung aufgefüllt, um ihn intraoperativ besser lokalisieren zu können.

Alle diese diagnostischen Verfahren erfordern eine enge fachübergreifende Zusammenarbeit von mehreren Experten unter Einbeziehung von Spezialisten der Gynäkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Hämatoonkologie und Pathologie.

Damit wollen wir am Brustzentrum Kreiskrankenhaus Nürtingen Paracelsus-Krankenhaus Ruit die optimalen Voraussetzungen für eine qualitätsgesicherte Behandlung bei Brustkrebserkrankungen schaffen.

Die Frau steht stets im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Wir setzen uns für eine aktive Rolle der Frau bei der Entscheidungsfindung und Durchführung von Diagnostik und Therapie bei einer Brustkrebserkrankung ein.

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